Gruppenführer: Mike Broß


Geschichte der Trachten

 

 

Bis in das vorherige Jahrhundert hinein gehörten Trachten zu täglichen Kleidung der Bauern. Erst ihr Verschwinden aus dem Alltag machten sie zu Raritäten und Schaustücken. Sobald man sich wieder auf ihre Schönheit und ihren Wert besann, holte man sie aus den Truhen und Kästen hervor, um sie bei festlichen Anlässen zu zeigen. Das war der Anfang vieler Trachtengruppen und Vereine.

 

Gründer des Vereins im Jahre 1908/1909 war Hauptlehrer Schäfer aus Dettingen. Es waren 95 Gründungsmitglieder, unter anderem auch Prinzessin Auguste Viktoria von Hohenzollern- Sigmaringen. Weitere Mitglieder waren aus Betra, Dettlingen, Empfingen, Glatt, Horb und Haigerloch. 

 

Im gleichen Jahr gab es noch einen feierlichen Anlass, die alten Trachten hervorzuholen. Kaiser Wilhelm II. wurde zur Weihe des Denkmals für den Fürsten Leopold in Sigmaringen erwartet. Zu Füßen des Denkmals stand eine auserwählte Gruppe von zwölf jungen Mädchen und sechs jungen Burschen in der Tracht des hohenzollerischen Unterlandes. Eines der jungen Mädchen überreichte dem Kaiser einen Strauß bunter Gartenblumen und trug dabei ein hübsches Mundartgedicht vor. Der Kaiser war über diese volkstümliche Huldigung der schwäbischen Stammlande seines Hauses sehr erfreut, dankte den jungen Leuten und sagte: „ Nun tragt aber eure Häuble und Röckle bei allen Festen und nicht bloß, wenn der Kaiser kommt.“ Danach ist der Verein regelmäßig bei Festlichkeiten in Tracht in Erscheinung getreten. Zuletzt im September 1913 bei der Hochzeit der Prinzessin Auguste Victoria und des Exkönigs Manuel von Portugal in Sigmaringen.

 

Die Weltkriege folgten und ließen die Trachtenbewegung in den Hintergrund treten.

 

In der Ortschronik von Dettingen im Jahre 1952 wurde aufgeführt, dass auf Veranlassung von Herrn Landrat Dr. Speidel, Hechingen und unter Vorsitz von Bürgermeister Hinger der Verein zur Erhaltung hohenzollerischer Landestrachten wieder ins Leben gerufen wird. Am 12., 13. Und 14. Juli 1952 fand ein großes Trachtenfest statt, wo auch Fürst Friedrich von Hohenzollern zu Gast war.

 

Seither wurde der Verein unter diesem Namen weitergeführt, bis 2016 die Auflösung und die nahtlose Eingliederung einer Trachtengruppe bei der Narrenzunft Schneckengraber e.V. erfolgte.